La revedere!

Hallo, ihr wunderschönen Menschen da draußen!

 

Heute heißt es für mich: Lebewohl Rumänien, hallo Deutschland!

Danke, lieber Leser, dass du mich auf diesem leidlich kurzen, doch reichlich intensivem Abschnitt meiner Reise begleitet hast!

Mein Abschied wird nicht für immer sein, ich komme eines Tages zurück!

 

Als ich fortging warn die arme leer...

Ich bin dankbar für:

 … meine zwei besten Freundinnen Dela und Livia, über die ich in Timisoara gestolpert bin

 …für meinen lieben Mitbewohner Samu, dessen Geduld ich zu oft strapaziert habe

…die lieben Schwestern im Hospiz, ihre wertvolle Arbeit und Geduld mit mir

…meine Freundin und Besuchsdienst Iren sowie Käthe

…meiner lieben Nachhilfeschülerin, der ich nur das Beste wünsche

…die Chance, mich hin- und wieder auf dem Sofa der Banater Zeitung drücken zu dürfen

…all die mutigen, besonderen und komischen Menschen, die hier wichtige Arbeit leisten

...dafür, dass Leute mir in der letzten Phase ihres Lebens so viel Vertrauen schenken und ich sie begleiten darf

…die Schönheit Timisoaras an einem heißen Juliabend unter den Pappeln der Bega

…die Chance, eine fremde Sprache (ein bisschen) gelernt zu haben und dadurch die Menschen in Rumänien etwas besser zu verstehen

…den Raum, sich zu verändern und  meinem Umfeld, das mich verändert hat

…den tollen Mitarbeitern von Jesuit Volunteers, die sich ehrlich für uns einsetzen

...der Lenau-Schule für ihre Zusammenarbeit mit meinem Fridays for Future - Projekt

...meiner fleißigen Nachhilfeschülerin Alexia, die es noch weit bringen wird, und ihren lieben Eltern

 

...kehr wieder um?

Ich habe persönlich erfahren, wie schön ich mein Leben in Deutschland mit all seinen Freiheiten und Möglichkeiten finde.
Dennoch ist das Leben und Arbeiten im Ausland prägend, denn es hat mich vom kleinkarierten deutschen Gejammer auf den Boden der Tatsachen gebracht. Deutschland ist ein wunderschönes Land und mein Zuhause, aber es ist auch wichtig, Deutschland von außen zu betrachten. Und viele Kilometer entfernt, verstehe ich auch, warum die Rumänen Deutschland, aber nicht die Deutschen mögen und warum viele Studenten im Ausland später in ihre Heimat zurückkehren werden.

 

... auch die trauer wird dasein, schwach und klein!

Meine Beziehung zu Rumänien ist eine Liebe auf den zweiten Blick.
Wir haben viele Stimmungsphasen durch von vorurteilsfreier Neugier und jugendlicher Begeisterung über Generftheit hin zu einem gelassenem Nebeneinander.  Miteinander wäre eine Übertreibung, aber ich konnte mir doch das eine oder andere von dir abschauen und ein Teil von mir identifiziert sich mit dir, deinen lieben Bewohnern und der Sisiphusarbeit, dass du zu dem wirst, was du alles sein könntest. Und ich danke dir, dass du mich verändert hast und wenn dies auch ein einseitiges Kompliment sein mag, hoffe ich doch, dich hin und wieder zum Lächeln gebracht zu haben mit meinem seltsamen Verhalten.

Ich bin in meinem Freiwilligen Jahr vielen Menschen begegnet, die mich dankbar empfangen haben. Am Ende waren es die Begegnungen mit einzelnen Menschen, die mein Bild von Rumänien prägen. So individuell fällt wohl die Meinung über ein Land aus. Und mit jedem freundlichen Wort, jeder Geste der Dankbarkeit und Wertschätzung hat sich meine Verbindung zu diesem Ort und seinen Bewohnern verändert. Und ich kann versichern, wie viel mir, einer verunsicherten Fremden, die kein Wort versteht, jede kleine Tat bedeutet hat. Ohne eure Gastfreundschaft wäre ich nie das geworden, was ich bin - keine Fremde, sondern eine gute Freundin.

 
Nach einem Jahr Leben in Timișoara, einem Leben, das sich nicht sehr nach Ausland angefühlt hat, bleibt mir nur zu sagen:

Vă mulțumesc din suflet.

La revedere!

 

Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein...